Kritische Infrastruktur

Strom, Wasser, Lebensmittel... Dinge, die so selbstverständlich sind, dass sie erst auffallen, wenn sie nicht mehr gewährleistet sind. Um die Versorgung hiermit sicherzustellen, ist es wichtig, dass Kritische Infrastrukturen besonders geschützt sind. Digitale Schließtechnik kann hier einen wichtigen Beitrag liefern.

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Inhalt:

▶ Definition „Kritische Infrastruktur“

Geht man nach dem zuständigen Bundesressorts, so ist die Definition Kritischer Infrastrukturen diese: 

„Kritische Infrastrukturen (KRITIS) sind Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.“

Was hier etwas „sperrig“ klingt, ist eigentlich einfach gesagt: Bei Kritischen Infrastrukturen, abgekürzt oft einfach KRITIS genannt, geht es um Themen wie Wasser, Strom, Lebensmittel, medizinische Versorgung oder auch den öffentlichen Personennahverkehr. Dinge also, die man gemeinhin als selbstverständlich ansieht und deren Fehlen man möglicherweise erst dann bemerkt, wenn sie nicht mehr vorhanden sind. Es handelt sich somit um unentbehrliche Güter und Dienstleistungen, die Grundlagen für eine funktionierende Gesellschaft darstellen. Als „kritisch“ gelten sie, da kritische Situationen eintreten, wenn diese Infrastrukturen ausfallen.

Die Kritische Infrastruktur untersteht in Deutschland dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz BBK), dessen Ziel es ist, zum Schutz dieser Infrastrukturen beizutragen und deren Funktionieren sicherzustellen.

Neben der Definition des Bundesressorts gibt es auch eine Definition aus dem IT-Sicherheitsgesetz. Hier werden Schwellenwerte festgelegt, nach denen Unternehmen zur Kritischen Infrastruktur gehören, die die Produktionsmenge, das Transportvolumen und die produzierte Energie betreffen. Als typisches Messkriterium, sozusagen eine Art „Faustregel“, gilt die Versorgung von mindestens 500.000 Menschen. Somit gehören Betriebe, von denen bei einer Störung so viele Menschen betroffen sind, zur Kritischen Infrastruktur. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass dies eine vereinfachte Darstellung ist, bei der in vielen Fällen noch weitere Kriterien heranzuziehen sind.

 

▶ Branchen & Sektoren der KRITIS

Die heutige Gliederung der Kritischen Infrastrukturen in neun Sektoren geht auf eine Verständigung zwischen Bund und Ländern im Jahr 2011 zurück, später – genauer: im Jahr 2021 – wurde noch „Siedlungsabfallentsorgung“ als zehnter Sektor hinzugefügt, wobei dessen genauere Abstimmung noch aussteht.

 

Im Einzelnen zählen folgende Sektoren zur kritischen Infrastruktur:

 

Energie

Strom, Gas, Mineralöl, Heizung... All diese Bereiche werden vom Energiesektor abgedeckt. Die Erzeugung, Förderung und Verbreitung der notwendigen Ressourcen gehören hierzu und zeigen, wie abhängig eine Gesellschaft vom Vorhandensein dieser abhängig ist. Andernfalls könnten essenzielle Bereiche wie die medizinische Versorgung und das Vorhandensein von Kommunikation über Internet und Telefon nicht aufrechterhalten werden.

Ernährung

Regelmäßige Mahlzeiten sind unerlässlich und gehören ebenfalls zu den Selbstverständlichkeiten. Wenn der Ernährungssektor von Störungen betroffen ist, so kann dies zum Fehlen notwendiger Lieferungen führen, Lebensmittel können verunreinigt sein und so zu gesundheitlichen Folgen führen... Ernährungswirtschaft und Lebensmittelhandel müssen daher zur Versorgung der Allgemeinheit mit Lebensmitteln funktionieren.

Finanz- und Versicherungswesen

Wie wichtig dieser Sektor ist, fällt bereits auf, wenn man zum Geldautomaten geht und dieser nicht funktioniert oder wenn Zahlungssysteme an der Supermarktkasse ausfallen. Schon an dieser Stelle hat jeder mit diesem Sektor zu tun. Gehaltszahlungen, Renten... All das muss durch einen funktionierenden Finanzsektor gewährleistet werden. Das gilt auch für Versicherungen, da diese auf der einen Seite Beiträge erhalten und auf der anderen Seite Leistungen auszahlen.

 

Gesundheit

Wer krank ist oder einen Unfall hatte, benötigt einen Arzt, evtl. muss er auch ein Krankenhaus aufsuchen. Logisch also, dass die medizinische Versorgung im Akutfall gewährleistet sein muss. Aber auch die Herstellung von Arzneimitteln und Impfstoffen sowie die Labordiagnostik müssen gewährleistet sein, um den Gesundheitsschutz der Gesellschaft aufrechtzuerhalten und die Versorgung flächendeckend sicherzustellen.

Informationstechnik & Telekommunikation

Gemeinhin als IKT abgekürzt, sind neben der reinen Telekommunikation als Sprach- und Datenübertragung auch Themen wie Datenspeicherung und -verarbeitung mit in diesen Sektor zu zählen. Stabilität in der Kommunikation und die Sicherheit der eigenen Daten sind Kernelemente dieses Sektors, wodurch er anfällig für Angriffe wird, da nicht nur Ausfälle drohen, sondern auch durch Datendiebstahl und Sabotage Gefahren entstehen.

 

Medien & Kultur

Gerade in Krisensituationen kommt Medien eine wichtige Funktion zu: Das Informieren und Warnen der Bevölkerung erfolgen über Medien. Auch haben sie eine aufklärende Funktion, da der Wahrheitsgehalt von Meldungen zu überprüfen ist, um die Verbreitung von Fake News zu verhindern.

Staat & Verwaltung

Die klassische Aufteilung in Legislative, Exekutive und Judikative ist hier aufrechtzuerhalten, um das Funktionieren des Staates zu gewährleisten, zudem sind verwaltungstechnische Aufgaben der öffentlichen Hand und entsprechende Koordination von Ressourcen wahrzunehmen. Hier muss man bspw. an das Notfall- und Rettungswesen denken, wenn Rettungs- und/oder Polizeieinsätze zu koordinieren sind.

 

Transport & Verkehr

Im Bereich Transport & Verkehr sind ebenfalls Selbstverständlichkeiten zu sehen. Dies beginnt bereits, wenn man sich morgens in die Bahn setzt und zur Arbeit fahren möchte. Ist diese Möglichkeit nicht gegeben, so entsteht wirtschaftlicher Schaden. Aber auch der Transport von Gütern muss sichergestellt sein, ob bei alltäglichen Gütern wie Lebensmittel oder bei Hilfslieferungen in Krisengebiete.

Wasser

Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren jeglichen Existierens und gesellschaftlichen Lebens. Die Wasserversorgung ist die hierbei die eine Seite, hinzukommen auch Themen wie die öffentliche Abwasserbeseitigung sind hier wichtig. Sollten Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung von Wasser nicht sichergestellt sein, drohen Dürren und gesundheitliche Notlagen.

▶ Herausforderungen für kritische Infrastrukturen

Grundsätzlich sind Risiken und Bedrohungen in zwei Gruppen aufzuteilen. Dies sind auf der einen Seite die „natürlichen Gefahren“ und auf der anderen die so genannten „anthropogenen Gefahren“. Bei ersteren sind Wetterphänomene und Naturkatastrophen wie Stürme, Tornados und Hochwasser zu nennen, aber auch bspw. Erdbeben und Pandemien/Epidemien. Aus anthropogener Sicht sind hier Themen wie Unfälle, Systemversagen, Sabotage sowie auch Terrorismus und Krieg anzuführen. 

Dabei können alle Sektoren gleichermaßen von den Bedrohungslagen betroffen sein. Wenn bspw. ein Wetterphänomen für einen Stromausfall sorgt, so wären hiervon Unternehmen aller Sektoren betroffen. Weder die Ernährungsindustrie noch das Finanzwesen könnten z.B. arbeiten. So verhält es sich auch mit einer Pandemie: Wenn in einem Sektor zu viele Menschen parallel krank werden und ausfallen, so ist das Funktionieren bspw. einer Krankenstation nicht mehr zwingend gegeben, aber auch der Verkehr könnte Schäden nehmen, wenn z.B. zu viele Busfahrer krank sind, um ein Nahverkehrsnetz aufrechtzuerhalten. Auch Sabotage kann in allen Bereichen vorkommen – so lassen sich Datenbanken genauso wie Fahrzeuge sabotieren.

Gerade im Fall der Sabotage ist es auch möglich, dass es sich um Cyberangriffe handelt. Diese zählen ebenfalls zu den großen Gefahren im Bereich der Kritischen Infrastrukturen, da sie zunächst quasi „unsichtbar“ sind und es schwer ist, im Vorfeld Anzeichen hierfür zu erkennen.

Wie eine Gefahr immer mehrere Sektoren bedrohen kann, so sind auch die Sektoren untereinander voneinander abhängig. Schaut man beispielsweise auf den Sektor „Transport & Verkehr“, so würden Störungen hier dazu führen können, dass u.a. Lebensmittellieferungen nicht pünktlich ankommen oder dass – womöglich lebenswichtige – Medikamente nicht in Krankenhäusern ankommen. Würde wiederum die Informationstechnik nicht funktionieren, hätten Medien möglicherweise keine Informationen, die verbreitet werden können/müssen. Ohne den Energiesektor würde an anderer Stelle die Produktion stillstehen... Es gibt, wie man sieht, also viele Abhängigkeiten untereinander.

 

▶ Wie bereitet man sich auf diese Herausforderungen vor?

Damit Kritische Infrastrukturen gut geschützt sind, wurden vom BKK verschiedene Methoden entwickelt, die sowohl für Unternehmen als auch für Behörden gelten.

Identifizierung

Zunächst einmal müssen Kritische Infrastrukturen als solche identifiziert werden. Wenn bei einem Ausfall die Versorgung der Bevölkerung erheblich beeinträchtigt wäre, so gilt sie als kritisch. Zudem muss identifiziert werden, welche Leistung sie anbietet, um sie einem Bereich, bzw. einem Sektor, zuordnen zu können. Auf Basis dieser Identifizierung können Gesetze und Verordnungen entwickelt werden, z.B. zur Priorisierung der Versorgung im Ernstfall.

 

Risikomanagement

Damit Maßnahmen nicht erst erdacht werden können, wenn es zum tatsächlichen Ernstfall kommt, ist eine fortwährende Analyse und Bewertung von Risiken unabdingbar. Diese sind sowohl behördenseitig als auch von den Betreibern Kritischer Infrastrukturen (öffentlich wie privatwirtschaftlich organisiert) zu leisten. Hierbei sind sowohl mögliche Szenarien durchzuspielen als auch die Erkenntnisse aus vergangenen Ereignissen zu berücksichtigen.

Integriertes Risikomanagement

Der Ansatz des integrierten Risikomanagements sieht die Akteure der Kritischen Infrastruktur in ihrem Zusammenhang. Für einen erfolgreichen Schutz der Bevölkerung sollten staatliche und kommunale Stellen mit den Betreibern zusammenarbeiten und sich ihre Konzepte gegenseitig präsentieren, damit die erstellten Notfallpläne auch in ihrem Zusammenwirken aufeinander angepasst werden. Hierdurch entstehen größere Strukturen, auf die im Ernstfall zurückgegriffen werden kann.

 

Krisenbewältigung

Zur Krisenbewältigung wurde, sozusagen auf den Erfahrungswerten basierend, der „Baukasten KRITIS“ entwickelt. Hierin sind das Vokabular, die Methoden und Instrumente wie auch die Potenziale der Krisenbewältigung zu finden. Auf diesen kann zurückgegriffen werden und er dient dazu, auch auf zukünftige Ereignisse vorbereitet zu sein.

▶ Wie kann digitale Schließtechnik helfen?

Da Kritische Infrastrukturen eine große Wichtigkeit für das Funktionieren einer Gesellschaft haben, ist es wichtig, diese gut abzusichern. Bereits bei einem „herkömmlichen“ Unternehmen behagt einem die Vorstellung nicht, dass ein Schlüssel verlorengeht und somit theoretisch jeder Zutritt zu den Firmenräumen haben könnte. Wenn dies nun in der Kritischen Infrastruktur geschieht, so ist das Unbehagen noch einmal größer, schließlich ist die Gefahr der Sabotage gegeben.

Eine elektronische Schließanlage kann in diesem Fall direkt das verlorene Schließmedium sperren und die Sicherheit ist wiederhergestellt. Zudem sorgt sie für mehr Sicherheit, da die Möglichkeit besteht, Zeitzonen einzurichten, dank denen „Schlüssel“-inhaber nur zu bestimmten Zeiten gewisse Räumlichkeiten betreten dürfen.

Da es in Kritischen Infrastrukturen zudem häufig Einrichtungen gibt, die nur mit größter Sorgfalt und Sachkompetenz bedient werden sollten, können Schließmedien einer digitalen Schließanlage auch so programmiert werden, dass sie neben dem Öffnen von Türen auch dafür benötigt werden, bestimmte Geräte und Maschinen zu bedienen. 

 

▶ Weitere Quellen zum Thema KRITIS

❯ Die auf dieser Seite enthaltenen Informationen sind vor allem auf Basis der Seite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erstellt worden. Ausführlichere und weitergehende Informationen zum Thema Kritische Infrastruktur finden Sie dort

❯ Dort finden Sie auch einen Leitfaden zum Thema „Schutz kritischer Infrastrukturen“

❯ Weiterführende Informationen für Betreiber zu gesetzlichen Meldepflichten, KRITIS-Regulierung, Pflichten in Anlagen und vieles mehr, finden Sie auf openkritis.de

❯ Um Kritische Infrastrukturen gut und sicher zu schützen, können Sie auf die Systemlösungen für Unternehmen der KRITIS von SimonsVoss zurückgreifen. Diese finden Sie unter System 3060 und Smart Intego

 

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